Im Anschluss an die Neuinszenierung von Luigi Nonos azione scenica Intolleranza 1960 war ich als Expertin zum Roundtable „Unbequeme Positionen“ eingeladen, über dieses beeindruckende Stück zu diskutieren, das viele politische und ästhetische Fragen berührt, die auch heute relevant sind. Nono thematisiert mit seinen Mitstreiter*innen Fragen der Migration, des Exils und Zurückkehrens, des politischen Widerstands und des Überlebens in katastrophalen Zeiten. Ästhetisch entwirft er mit dem Stück eine neue Form des Musiktheaters, die Szenische Aktion, die gewohnte Hierarchien von Theater und Musik, von Sehen und Hören, von räumlichen Trennungen in Frage stellt und der Beginn einer Suche nach neuen Formen ist.
Der Roundtable war außerdem mit Regisseur Marco Štorman, dem Sänger der Hauptrolle, Sean Panikkar, und den Moderator*innen Johanna Wall (Chefdramaturgin Komische Oper) und Prof. Dr. Clemens Risi (Theaterwissenschaft, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg).